Im Gegensatz zur Schulmedizin steht bei der Homöpathie nicht die Krankheitsdiagnose im Vordergrund, sondern die ganzheitliche Betrachtungsweise und die individuelle
Ausprägung der Symptome.
Um das richtige, d.h. für diesen Patient angezeigte und heilende homöopathische Arzneimittel zu finden, ist bei chronischen Beschwerden eine umfassende Fallaufnahme notwendig, die in der
Regel ein bis zwei Stunden dauert. In diesem Gespräch, das den Patienten aktiv einbindet, sollten alle Beschwerden mit ihren Vorerkrankungen zur Sprache kommen. Auch
Krankheitsfälle früherer Generationen können Hinweise geben. Von besonderer Bedeutung ist ausserdem die emotionale und geistige Verfassung des Patienten einschliesslich seiner Träume, Ängste, Sorgen,
Vorlieben und Abneigungen.
Einige Wochen nach Gabe des chronischen Mittels wird der Patient zur Folgekonsultation einbestellt (Dauer 30-45 Minuten), in der die wesentlichen Elemente der Krankengeschichte mit den Veränderungen
nach der Gabe der Arznei verglichen werden. Dabei wird das Augenmerk nicht nur auf die Reduktion der körperlichen Beschwerden gelegt, sondern auch auf Veränderungen im emotionalen Wohlbefinden.
Häufigkeit und Zeitraum weiterer Behandlungstermine hängt von der Entwicklung der Symptomatik ab. Bei akuten Beschwerden beschränkt sich die Behandlung auf die im Vordergrund stehende
Symptomatik.
Während einer chronischen Behandlung sollten alle anderen therapeutischen Massnahmen mit dem Homöopathen abgesprochen werden. Dies ist notwendig, um den Heilungsprozess nicht zu stören oder ungünstig
zu beeinflussen.